1.7.2011, Lesung zur Langen Nacht der Wissenschaften 2011
"Erlesene Gesundheit. Erbauungsbücher und Medikamente aus dem Halleschen Waisenhaus"
Gesund zu machen und gesund zu erhalten an Leib und Seele, auch das war ein Grundanliegen des hallischen Pietismus. In Apotheke und Verlag der Glauchaschen Anstalten wurden Pillen gedreht und Essenzen gebraut, erbauliche Bücher geschrieben, gedruckt und im Doppelpack weltweit vertrieben – unter Ausschluss unkalkulierbarer Risiken und unangenehmer Nebenwirkungen. Die von August Hermann Francke unterhaltene "Hallische Zeitung" wusste, wen wird es wundern, von sensationellen Heilerfolgen zu berichten – in Halle, in Nordamerika, in Südindien. Von diesen gehaltvollen Medikamenten, nach geheimer Rezeptur, und erbaulichen Schriften, nach alter Väter Sitte, sollen in einer Verkostung und Lesung Proben und Pröbchen gegeben werden. Überzeugen Sie sich selbst!
25.-27.11.2010, Tagung
"Wo gingt ihr hin, wo kamt ihr her, ihr grünenden Gebeine?"
Nachleben und Nachwirken Nikolaus Ludwig von Zinzendorfs (1700-1760) im 18. und 19. Jahrhundert
Interdisziplinäre Tagung zu Zinzendorfs Wirkungs- und Rezeptionsgeschichte anlässlich seines 250. Todestages, ausgerichtet von der Evangelischen Brüderunität Herrnhut und dem Interdisziplinären Zentrum für Pietismusforschung
Unstrittig gehörten Nikolaus Ludwig Reichsgraf von Zinzendorf und Pottendorf und die von ihm ins Leben gerufene Herrnhuter Brüdergemeine zu den kulturgeschichtlich wirkmächtigen, dabei durchaus auch umstrittenen Erscheinungen des 18. Jahrhunderts, deren Nachleben und Nachwirken bis in das 21. Jahrhundert spürbar sind. Fachwissenschaftliche Blicke auf Zinzendorfs Bedeutung für Theologie, Frömmigkeits- und Missionspraxis, für Literatur und Musik, auf seine Stellung und Bewertung in der Historiographie der Brüdergemeine sowie schließlich auf konkrete Reaktionen der Zeitgenossen auf Zinzendorfs Tod wollen ein facettenreiches, wirkungs- und rezeptionsgeschichtlich perspektiviertes Bild des 'Grafen ohne Grenzen' bieten.
2.7.2010, Lesung und Lichtbildervortrag
Familie sein umso mehr.
Auf- und Untergänge einer Sozialform im 18. Jahrhundert
Gemeinsame Veranstaltung des IZP und des Exzellenznetzwerks "Aufklärung – Religion – Wissen" zur Langen Nacht der Wissenschaften 2010
Ob Haarnadel oder Pistole, Gift oder Kerker: Der Weg der Familie durchs 18. Jahrhundert war nicht nur mit Rosen bedacht, sondern auch von Blut getränkt. Die frühmoderne, synthetisch-synergetische Sozialform des Ganzen Hauses zerfällt: Familiäre Intimität und öffentliche Geselligkeit, Leben und Arbeiten finden nicht mehr unter einem Dach statt. Das diesen Umschichtungen verbundene emotionale Wirrwarr – Liebesheirat oder Zweckehe, leidenschaftlicher Herzenswunsch oder planvolles Aufstiegsdenken – geht für die Beteiligten, Männer wie Frauen, Alte wie Junge, Adlige wie Bürger, nicht ohne Blessuren an Leib, Seele und Geist ab. An literarischen Beispielen sollen Untergänge der Familie vorgeführt werden. Für lichte Aufgänge sorgen bildkünstlerische Darstellungen familiärer Idyllen mit Hund und Kreisel, Buch und Cembalo.
Ausführende: Viktoria Franke, Rainer Godel, Christian Soboth
30.8. - 2.9.2009
"aus GOttes Wort und eigener Erfahrung gezeiget".
Erfahrung – Glauben, Erkennen und Handeln im Pietismus
III. Internationaler Kongress für Pietismusforschung
ausgerichtet vom Interdisziplinären Zentrum für Pietismusforschung der
Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg in Zusammenarbeit mit der Historischen Kommission zur Erforschung des Pietismus und den
Franckeschen Stiftungen zu Halle
Tagungsprogramm